Schimpansen sind zahlreichen Gefahren ausgesetzt, die bei genauerem Hinsehen uns alle betreffen:
die Abholzung der Regenwälder und die damit verbundene Zerstörung des Ökosystems, die Ausbeutung der Bodenschätze in bislang unberührten Primärwäldern haben globale klimatische Veränderungen zur Folge. Neben zahlreichen Naturkatastrophen in unseren Breiten wird die westliche Welt in den kommenden Jahren viele Milliarden aufbringen müssen, um die Menschen in Afrika vor weiterer Verelendung und Kriegen zu schützen.
Für die Schimpansen könnte es dann schon zu spät sein. Darum setzt sich das Jane Goodall Institut weltweit für ganzheitliche Umwelt- und Artenschutzprogramme ein um das über Jahrmillionen gewachsene Ökosystem zu schützen. Das JGI-A unterstützt mit Spendengeldern Projekte im Kongo, Uganda und Tansania.
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Abholzung des Regenwaldes
Die großflächige Abholzung des Regenwaldes droht die letzten frei lebenden Menschenaffen auszurotten und ist gleichzeitig Ursachen für dramatische Klimaveränderungen, das Verschwinden unzähliger Lebensformen und die Zunahme der Armut in den Tropenländern. Gefördert wird dies durch Bestechlichkeit und Machtinteresse von Regierungsmitgliedern und Beamten in manchen Ländern.Findet kein Umdenken statt, sind die Aussichten düster, denn das Geschäft mit den letzten Tropenhölzern blüht. Derzeit gehen laut Schätzungen 80 Prozent des Holzes nach China, wo es aufgrund der kaum vorhandenen Holzbestände eine große Nachfrage gibt.
Aber auch rund 130 europäische Holzunternehmen wetteifern in Zentral- und Westafrika um Abholzungskonzessionen mit dem einzigen Ziel der Profitmaximierung.
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Ausbeutung der Bodenschätze
Die Ausbeutung der Bodenschätze trägt massiv zur Ausrottung der Menschenaffen bei.Waren es früher vor allem Gold und Diamanten, die Geschäftemacher nach Zentralafrika lockten, ist es jetzt das Mineral Colombo-Tantalit, kurz “Coltan” genannt.
Coltan wird in den Industrieländern zur Verwendung in Mobiltelefonen und PCs benötigt. Im östlichen Kongo sind die Regenwälder so neuerlich durch massiven Raubbau bedroht. Zusätzlich verheißen weitere Erdölfunde wie jener am Lake Albert eine düstere Zukunft für das Ökosystem.
Machen Sie mit bei unserer Handyrecycling-Kampagne und setzen Sie ein Zeichen gegen die Zerstörung der Umwelt!
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Bushmeat
So wird das Fleisch von illegal getöteten, gewilderten, frei lebenden Tierarten genannt. Während es früher vor allem den Waldvölkern zur Selbstversorgung diente, steigt heute aufgrund des starken Bevölkerungswachstums und der zunehmenden Globalisierung auch in Städten die Nachfrage. Selbst wenn Schimpansen nicht direkt gejagt werden, geraten sie oft in für andere Tiere bestimmte Fallen und ziehen sich so starke bis tödliche Verletzungen zu.Bushmeat wird in ganz Äquatorialafrika angeboten und gilt als Statussymbol. Auf den Märkten wird tonnenweise Fleisch von Büffel, Elefant, Antilope, allen Affenarten bis hin zu Vögeln verkauft. Auch Fleisch von Menschenaffen – Schimpansen, Bonobos und Gorillas – fällt darunter. Kontrollen gibt es nicht oder kaum. Allein im Kamerun wandern rund 100.000 kg Buschfleisch pro Monat über die Theke. Auch in Amerika und Europa gilt Affenfleisch zunehmend als Delikatesse.
„Die Bushmeat-Krise in Afrika, die illegale Jagd auf Wildtiere für kommerzielle Zwecke, droht innerhalb der nächsten zehn bis 20 Jahre zur vollständigen Ausrottung der Menschenaffen und anderer gefährdeter Tierarten in den noch verbliebenen Wäldern Zentral- und Westafrikas zu führen“, so Jane Goodall.
Mehr zu diesem Thema finden Sie unter diesen Links:
- Bushmeat Crisis Task Force: www.bushmeat.org
- Bushmeat Kampagne: www.bushmeat-kampagne.de
- Bushmeat Projekt: www.bushmeat.net
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Weitere Faktoren
Durch die Einschränkung des Lebensraumes, kommen Schimpansen immer näher an besiedelte Gebiete und infizieren sich mit menschlichen Viren. Krankheiten die für den menschlichen Organismus harmlos sind, verlaufen bei Schimpansen tödlich. Weitere Faktoren sind – wenn auch abnehmend – medizinische Versuche und die private Wildtierhaltung als “Kuscheltiere”. Aber auch die Ausnutzung für Werbe- und Filmzwecke, sowie für medizinische Versuche führen unaufhaltsam zur Verringerung ihrer Zahl.
Alle oben genannten Gefahren haben schon dazu geführt, dass in den letzten 100 Jahren rund 1,7 Millionen Schimpansen aus den Wäldern Afrikas verschwunden sind und es heute weniger als 300.000 Schimpansen in freier Wildbahn gibt.
Schutzmaßnahmen zur Veränderung
Das Jane Goodall Institut setzt sich daher für Maßnahmen auf lokaler, regionaler und globaler Ebene ein, um das langfristige Überleben unserer nächsten Verwandten sowie ein intaktes Ökosystem zu sichern:
Weltweit
- Aufklärungskampagnen in Industrieländern, um auf die lebensbedrohliche Situation der Schimpansen aufmerksam zu machen und den Konsum von Tropenhölzern zu stoppen
- Gemeinsames Auftreten der NGOs gegenüber der EU, UN-Einrichtungen und Regierungen
Afrika
- Aufklärungskampagnen in allen Ost-, West- und Zentralafrikanischen Ländern um die dramatischen Folgen von Abholzung, Raubbau und Bushmeathandel bewusst zu machen
- Umsetzung von Programmen und Projekten die die lokale Bevölkerung einbeziehen, Bildung sowie eine Lebensgrundlage bieten und langfristig Hilfe zur Selbsthilfe fördern
- Intensivierung des sanften Öko-Tourismus, von dem die lokale Bevölkerung spürbar profitiert
- Einbindung bisheriger Wilderer als Wildschützer und damit Schaffung einer Lebensgrundlage
- Zusammenschluss aller engagierten Personen und Organisationen im Bereich „Bushmeat“
- Einrichtung neuer Nationalparks und notwendiger Auffangstationen sowie Aufforstung
- Ausstattung notleidender Schutzeinrichtungen mit ausreichenden Finanzmitteln
Für all diese Maßnahmen bitten wir Sie um Ihre Unterstützung! Damit unsere Enkelkinder eine lebenswerte Umwelt vorfinden und Schimpansen nicht nur von Bildern kennen.